Patientenverfügung

Jeder Mensch darf frei entscheiden, ob er sich von einem Arzt behandeln lassen will oder nicht. Was passiert aber, wenn sich der Patient nicht mehr äußern kann. Eine schwere Verletzung, Krankheiten wie Demenz oder Alzheimer, ein Unfall – recht schnell kann sich jeder in der außergewöhnlichen Situation befinden, nicht mehr selbst entscheiden zu können.

Genau für diese Fälle ist die Patientenverfügung gedacht. Bevor eventuell eine Extremsituation eintritt kann jeder entscheiden, wie weit und wie lange er behandelt werden will. Ob Apparate eingesetzt werden sollen, eine Schmerzmittel-Therapie bis zum bitteren Ende erwünscht ist oder wie der zukünftige Patient zu einer künstlichen Ernährung steht.

Wann ist das Leben (noch) lebenswert?

Dazu gibt es Gott sei Dank keine pauschale Aussage. Männer sind in der Regel schon mit einem Schnupfen todsterbenskrank ;).

Aber die Frage steht im Raum und die muss sich jeder stellen und für sich beantworten: „Wann und wie lange ist für mich mein Leben noch lebenswert?“ Regeln könnt ihr diese Fragen nur mit einer Patientenverfügung. In dieser steht genau, was ihr wollt und was nicht. 

Ihr seht, wie wichtig eine Patientenverfügung sein kann.

Beispiele

Ist ein Leben als Dialysepatient lebenswert, als Querschnittsgelähmter, als Wachkoma-Patient? Das sieht jeder anderes. Manche möchten ihr Leben trotz Qualen und Schmerzen bis zum letzten Tropfen auskosten. Sie würden nicht eine Sekunde davon abgeben wollen, keine Therapie unversucht lassen und immer auf den vielleicht kommenden medizinischen Fortschritt hoffen.

Ein sehr gutes Beispiel dafür ist Alex Zarnardi. Nach einem Unfall wurden ihm beide Beine oberhalb des Knies amputiert. Nur zwei Jahre nach dem Unfall saß er wieder in einem Rennwagen und fuhr sein „Unfallrennen“ zu Ende. In der Tourenwagen – WM fuhr er in der Folge einige Siege ein. Wo andere sich aufgegeben hätten, hat Alex Zarnardi sich nicht aufgegeben. Er hat sich in sein altes Leben zurückgekämpft. Wie würde seine Patientenverfügung wohl aussehen?

Andere hingegen schließen für sich aus, nur noch durch Apparate zu leben. Oder sie können sich gar nicht vorstellen, als Querschnittsgelähmter keinen Handgriff mehr allein machen zu können. Wieder andere wollen ihre Familie nicht vollständig vergessen, für diese ist Demenz, einerlei in welcher Ausprägung, der Horror schlechthin.

Was bewirkt die Patientenverfügung?

Zu Silvester stehen immer gute Vorsätze fürs neue Jahr an. Die üblichen Verdächtigen sind:

  • mehr Bewegung
  • mit dem Rauchen aufhören
  • abnehmen
  • Fernsehkonsum einschränken
  • sich gesünder ernähren
  • ….

Das ist alles gut und schön. Aber eine eigene Patientenverfügung zu erstellen, muss dein Vorsatz für dieses Jahr werden.

Nur wer bei klarem Verstand entscheidet, was für ihn richtig und wichtig ist – kann sich darauf verlassen, das die Zukunft nach den eigenen Wünschen gestaltet wird.

Tipp:

Eine kurzfristige hilflose Lage regelt die Vorsorgevollmacht – unsere Serie klärt auf!

Wichtige Infos und Downloads zur Patientenverfügung folgen im nächsten Teil