Die Bundesregierung hält ein Trostpflaster für älter Arbeitnehmer als angebracht. Wer 45 Arbeitsjahre auf seiner Habenseite verzeichnet, kann mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen.
Das Geschrei von Experten, Wirtschaftsweisen und Politikern der gerade herrschenden Opposition hören wir täglich in den einschlägigen Zeitungen, im Radio und in Interviews im Fernsehen.
Ist diese Regelung wirklich so kostenintensiv wie dargestellt? Oder wollen sich die verschiedenen Möchtegern- Politiker nur mit einem Medienträchtigen Thema profilieren?
Was bedeutet die Rente mit 63 Jahren?
Arbeitnehmer, die im Alter von 63 Jahren – 45 beitragspflichtige Arbeitsjahre nachweisen können, hätten dann ein Recht darauf, ohne die üblichen Abschläge in Rente gehen zu können. .
Diese Arbeitnehmer können ihre Rente mit 63 genießen. Was für eine Aussage!
Wer dieses Wahlrecht ausüben will, hat spätestens mit 18 seine Ausbildung angefangen. Und dieser Arbeitnehmer war in seinem gesamten Lebenslauf nicht mehr als 5 Jahre arbeitslos. Keinesfalls war dieser Musterarbeitnehmer in den letzten 2 Jahren vor der Beantragung der Rente arbeitslos. Das wurde per Gesetzeskraft ausgeschlossen.
Schlupfloch Minijob ab 61
Besonders findige Gesetzesleser haben ein Schlupfloch in dem Gesetz gefunden. Sie befürchten, das zig tausende Fastrentner dieses Schlupfloch für sich nutzen werden.
Die Rente mit 63 Jahren und 45 Jahren Beitragszeit ist den Fastrentnern sicher. Da kann man doch mit 61 seinen sicheren Arbeitsplatz auf einen Minijob reduzieren (natürlich einen sozialversicherungspflichtigen) und so das Schlupfloch im System bedienen.
Fast Rentner sind greise Trottel?
Der ab Januar 2015 geltende Mindestlohn, gilt auch für Minijobber
Der Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn gilt auch für den so genannten Minijob. Das bedeutet, das ein Minijobber pro Monat höchstens 52,94 Stunden arbeiten darf (8,50 Euro x 52,94 = 449,99 Euro).
Forderung und Bitte an die Politiker
Was würde mancher Fast Rentner den ausgepufften Politikern am Liebsten mit auf den Weg geben?
Liebe Politiker
Auch wenn wir schon mehr als 40 Jahre beitragspflichtig gearbeitet haben, sind wir weder dumm noch glauben wir eure Sprüche. Wer mit 61 einen guten Job, ein harmonisches Team und spannende Aufgaben vor sich sieht, nimmt eurer so unglaublich attraktives Schlupfloch gar nicht war. Bauarbeiter, Dachdecker, Verkäuferinnen oder auch Pflegekräfte sehen das unter Umständen ganz anders. Wenn der eigenen Körper vor der allgegenwärtigen Belastung streikt, die Knochen sich nicht mehr so bewegen wollen, wie der Geist es will oder Verschleißerscheinungen bestimmte Krankheiten hervorrufen – wer will denjenigen das Recht auf die Nutzung dieses Schlupflochs absprechen?
Diese Arbeitnehmer haben in der Regel mit 16 Jahren ihre Lehre begonnen. Sie haben nicht noch 2 oder 3 Jahre bis zum Abitur gebraucht, haben nicht ein Jahr Auslandserfahrung gesammelt und dann noch 8 bis 20 Semester bis zu einem Studienabschluss verbraucht. Nein, diese Menschen haben von Jugend an, körperlich hart gearbeitet.
Gönnt uns Arbeitnehmern die Rente.