Zucker als Mangelware in Europa?

Extreme Preiserhöhung für den Rohstoff  Zucker – ist Zucker nicht doch noch zu billig?

Bäckereien und Hersteller süßer Getränke stöhnen über den hohen Zuckerpreis. Und Schuld ist mal wieder die Reglementierungswut der EU.  Im Jahr 2006 verknappte die EU die Erzeugerquote von 18,4 Millionen Tonnen um 30 Prozent auf 12 Millionen Tonnen. Damit sank die Eigenversorgung in Europa von weit über 100 Prozent auf nun nur noch 85 Prozent.

Welche Auswirkung hat diese Verknappung für Europa

In den letzten drei Jahren fiel die Zuckerernte weltweit niedriger aus als prognostiziert. Darüber hinaus werden

Zuckerrüben in vielen Ländern, bspw. in Brasilien zur Herstellung von Ethanol genutzt. Diese drei Faktoren (niedrige weltweite Ernte, Produktion von Bio-Sprit und die Verknappung der Herstellerflächen in Europa) haben zu einer drastischen Preiserhöhung des Zuckers auf dem Weltmarkt geführt.

Preisentwicklung in den letzten Jahren

Lag der Zuckerpreis im Mai 2010 noch bei gut 400 Dollar die Tonne wurden Ende Mai 2011 schon knapp 800 Dollar für eine Tonne Zucker verlangt. Diese Preissteigerung weckt Begehrlichkeiten. Drittländer und Schwellenländer sehen in der künstlichen Verknappung des Zuckerexports ein weiteres Potenzial zur Gewinnmaximierung.

Verbraucher zahlen die Zeche

Nach Hamsterkäufen in den osteuropäischen Ländern wie Ungarn und Tschechien und der Jammerei der Süßwarenindustrie wird auf die Verbraucher eine neue Preiserhöhungsrunde zukommen. Die Preissteigerung im Einkauf wird spätestens im Sommer die Verbraucher treffen. Da Zucker nicht nur als Süßungsmittel sondern auch als Konservierungsmittel eingesetzt wird, ist eine sehr große Palette von Waren betroffen.

Zucker ist noch viel zu billig!

Im Gegensatz dazu sind viele Verbraucher der Meinung, dass Zucker ein sehr billiger Rohstoff sein muss. Einerlei ob Kuchen, Eis, Getränke, Joghurt oder extra für Kinder produzierte Produkte – sie haben alle eines gemeinsam – sie sind zu süß.

Zucker in den Rezepturen einsparen

Den Herstellern sei ein guter Rat mit auf den Weg gegeben: überprüfen Sie Ihre Rezepturen im Hinblick auf die verwendete Zuckermenge. Mindestens 90 Prozent der Produkte würde eine Halbierung der Zuckermenge gut tun. Neben der Kosteneinsparung würden die Hersteller darüber hinaus ein gutes Werk für die Volksgesundheit legen. Übergewicht, Diabetes und Zahnkrankheiten sind zu einem Gutteil auf den übermäßigen Verzehr von Zucker zurückzuführen.

Ein Dank an die EU-Kommissare

Die EU-Kommissare haben mit der Einschränkung der Zuckerproduktion in Europa sicherlich einen ganz anderen Zweck verfolgt. Nutzen die Hersteller die absurde Situation jedoch, um die Zuckermenge in den Produkten zu reduzieren, können wir nur einen großen Dank an die EU-Kommissare richten. Damit hätte die Regulierungswut der EU einmal einen guten Ausgang.